„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen“

Johann Wolfgang von Goethe

Über uns

Wir sprechen mit dir - ist doch Logo

Die logopädische Praxis Ria Siegismund in Hamburg-Bahrenfeld besteht aus einem qualifizierten und dynamischen Team. Wir sind darin ausgebildet, bei Menschen jeden Alters eine Sprach-, Stimm-, Sprech-, Hör- und/oder Schluckstörung festzustellen und zu behandeln. 

Sprechen, Schlucken, Hören, Atmen und Fühlen sind Fähigkeiten, die wir im Alltag unbewusst brauchen und verwenden. Und wenn in einem dieser Bereiche unsere Lebensqualität beeinträchtigt wird durch 

• eine Störung der Entwicklung (Störung der Artikulation, der Wahrnehmung, des Hörens, der Motorik), 
• eine Störung des Redeflusses (Stottern, Poltern), 
• eine Störung der Stimme, 
• einen Schlaganfall, Traumen, Hirnabbauprozesse (Demenz)?

Hier bietet die Logopädie in Form von Beratung, Diagnostik und Therapie Rat und Hilfe. Für weitere Informationen schauen Sie sich gerne auf unseren Seiten um. Wir wünschen dabei viel Spaß und freuen uns auf Sie! 

Ihre Praxis Ria Siegismund

Team

Ria Siegismund

Alexandra Thiele

Jörg Kochanowski

Hilka Melchers

Elena Lorenz

Annie Kühne

Lena Rust

Franca Januszweski

Störungen im Kindesalter

Die Fähigkeit, sich mitzuteilen und mit anderen zu kommunizieren ist in der gesamten Kindesentwicklung sehr wichtig. Physiologische, altersgemäße sprachliche und stimmliche Fähigkeiten sind dafür die Voraussetzung. Kommt es in einem dieser Bereiche zu einer Beeinträchtigung, kann es sein, dass Kinder logopädische Unterstützung benötigen. Hier finden Sie einige Informationen zu Beeinträchtigungen, die im Kindesalter auftreten können und zu den sich daraus ergebenden Therapieansätzen und –zielen.




Die Entwicklung der Sprache/des Sprechens kann verzögert oder gestört sein. Dies kann sich vielfältig bemerkbar machen:

  • Störung der Aussprache. Dabei werden Laute falsch gebildet oder durch andere ersetzt (Dyslalie, Sigmatismus „Lispeln“)
  • Das Kind lernt neue Worte nur schwer und/oder kann sie sich nur schwer merken (Wortschatzdefizit/Wortfindungsstörung)
  • Das Kind bildet Sätze in abweichender Wortfolge und/oder grammatikalisch nicht korrekt (Dysgrammatismus)
  • Das Kind versteht Sprache nicht ausreichend bzw. nicht altersgemäß (Sprachverständnisstörung)

Die Ursachen einer Sprachentwicklungsstörung können verschiedener Natur sein und sollten im Rahmen einer logopädischen Diagnostik abgeklärt werden. Zudem sollte als eine Grundvoraussetzung für jede Therapie die ganzheitliche Entwicklung des Kindes dabei berücksichtigt werden.

Ziel der logopädischen Therapie ist es, einen altersgemäßen Entwicklungsstand Ihres Kindes zu erreichen.


Als „myofunktionelle Störung“ bezeichnet man ein Ungleichgewicht oder eine Störung der Muskulatur im Mund-, Zungen- und/oder Lippenbereich. Auch fallen kindliche Kau- und Schluckstörungen in diesen Bereich und äußern sich zum Beispiel durch...

  • Mundatmung oder häufig offen stehenden Mund
  • schlaffe Mundmotorik
  • abweichende Zungenruhelage (Zunge liegt flach auf dem Mundboden, den Lippen)
  • Zahn- und Kieferfehlstellungen und/oder Schluckbeschwerden (nicht genügend Kraft, Essen bleibt im Mund liegen, Zungenvorstoß beim Schlucken)
  • Artikulationsstörungen (z. B. „Lispeln“)
  • Störungen der auditiven Wahrnehmung

Ziel ist es, ein physiologisches Zusammenspiel von Lippen, Zunge und Wangen zu erreichen. Dies gelingt durch das Üben von neuen Bewegungsmustern und das Ablegen/Verlernen von angewöhntem Verhalten beim Sprechen, Schlafen und Essen.


Hören und Verstehen (Verarbeiten) sind unverzichtbar beim Erlernen der Sprache/des Sprechens und des Schreibens. Liegt eine Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) – inzwischen auch auditive Verarbeitungsstörung (AVS) genannt – vor, so stellt die Weiterverarbeitung der gehörten Informationen ein Problem dar, während das Hörorgan selbst keine Störung aufweist. Man unterscheidet bei diesen Störungen in folgende möglicherweise betroffene Teilfunktionen:

  • Lokalisation (Richtung/Entfernung, aus der das Geräusch kommt)
  • Diskrimination (Unterscheidung von Geräuschen/Lauten)
  • Selektion (Heraushören der wichtigen Informationen)
  • Dichotisches Hören (Unterscheiden von zwei Lauten/Worten, die auf beiden Ohren gleichzeitig vorgegeben werden)

Ziel ist es, die Grundvoraussetzungen für eine störungsfreie auditive Wahrnehmung in den betroffenen Teilfunktionen aufzubauen und zu schulen.


Aufgrund einer Schallempfindungsstörung (dauerhaft bestehend, da der Hörnerv geschädigt ist) oder einer Schallleitungsstörung (vorübergehend durch häufige Mittelohrentzündungen/Paukenergüsse im Rahmen von Erkältungen oder dauerhaft durch Fehlbildungen an Ohrmuschel, Gehörgang oder Mittelohr) kann es zu Hörstörungen im Kindesalter kommen, welche sich ungünstig auf die Sprachentwicklung auswirken können.

Je nachdem, um welche Form der Störung es sich handelt, werden Verbesserungen durch das Anpassen von Hörgeräten oder den Einsatz von Cochlea Implantaten (durch eine Operation am Hörnerv) erzielt. Schallleitungsstörungen können durch das Einsetzen von Paukenröhrchen in das Trommelfell oder andere Methoden, welche die Belüftung des Mittelohres (wieder) sicherstellen, behandelt werden.

Eine logopädische Begleitung kann sinnvoll sein, um das „neue“ Hören nach einer CI-Operation zu begleiten, oder um Rückstände in der Sprachentwicklung aufzuholen.


Bei Störungen des Redeflusses handelt es sich um das Stottern und das Poltern.

Symptome beim Stottern können sein: u. a. unkontrollierte Wiederholung, Dehnung oder Blockierung einzelner Laute, Silben, Wörter und/oder Satzteile.

Das Poltern zeichnet sich vor allem durch ein sehr überhastetes Sprechen aus. Die Artikulation ist undeutlich bzw. verwaschen und oftmals werden Wortendungen weggelassen, Sätze werden abgebrochen und die Grammatik gerät „durcheinander“.

Die Therapie richtet sich besonders in diesen Bereichen individuell nach den Patient:innen. Ziel ist es, ein Therapiekonzept gemeinsam zu erarbeiten und dieses für den Alltag zu erproben und zu festigen.


Eine Stimmstörung im Kindesalter kann verschiedenste Ursachen haben. Zu diesen zählen organische, hormonelle und psychogene Unregelmäßigkeiten sowie entwicklungsbedingte Beeinträchtigungen des Kehlkopfes. Es können jedoch auch Infektionen der Atemwege, andauernde körperliche Verspannungszustände oder ein unphysiologischer Gebrauch der Stimme, beispielsweise durch häufiges sehr lautes, gepresstes Sprechen wegen permanenter Lärmeinwirkung (Fernseher, Musik etc.), Gründe für das Auftreten einer Stimmstörung sein.

Folgende Beispiele können Anzeichen für eine Stimmstörung sein:

  • ständige Heiserkeit
  • rauer Stimmklang
  • gepresste Sprechweise
  • eingeschränkte Modulationsfähigkeit der Stimme
  • häufiges Husten oder Räuspern

Jede Stimmstörung bedarf einer unbedingten Behandlung durch ausgebildete Stimmtherapeut:innen! Bleibt die Störung über einen zu langen Zeitraum unbehandelt, so können sich irreversible organische Veränderungen entwickeln, welche dann nicht mehr durch eine einfache Stimmtherapie kuriert werden können.

Therapiert wird nicht nur die Stimmgebung selbst – alle am Sprechen beteiligten Bereiche, so beispielsweise auch Atmung und Tonus, werden mit in die Therapie einbezogen und ganzheitlich bearbeitet.

Besteht bei einem Kind der Verdacht auf eine Stimmstörung beziehungsweise weist es eines der oben genannten Symptome über einen längeren Zeitraum (etwa zwei bis drei Monate) auf, so sollte es unbedingt in einer Hals-Nasen-Ohrenärztlichen Praxis vorgestellt werden!


Eine Rhinophonie oder Rhinophonolalie äußert sich durch einen näselnden Stimmklang (zu viel oder zu wenig Luft entweicht durch die Nase) und kann sich auch auf die Artikulation und die Verständlichkeit auswirken. Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Fehlbildungen sind beispielsweise eine Ursache. Neben der operativen Behandlung kann auch logopädische Therapie (z. B. zur Stärkung des Gaumensegels) hilfreich sein.


Die kindliche Sprechapraxie und die Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED) sind Störungen der Planung und Ausführung von Sprechbewegungen, die sich durch Lautentstellungen und Ersetzungen oder Vertauschungen von Lauten beim Sprechen äußern können, sodass die betroffenen Kinder mitunter nur sehr schwer verstanden werden können. Zum Teil zeigen sie Suchbewegungen. Bei der VED können auch allgemein bzw. ganzkörperlich Probleme bei Bewegungsabläufen auffallen.




Störungen im Erwachsenenalter

Im Alter vermehrt auftretende Erkrankungen und Faktoren ziehen häufig eine Beeinträchtigung der sprachlichen und stimmlichen Fähigkeiten nach sich. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Störungen, die eine logopädische Intervention notwendig machen:




Die Ursachen einer Aphasie liegen im neurologischen Bereich: so führen Schlaganfälle, Hirnverletzungen oder entzündliche Erkrankungen des Gehirns häufig zu einer Aphasie. Dabei kommt es auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen (Sprechen, Lautbildung, Wortbedeutung, Satzbau) und bei der Sprachverarbeitung (Sprachverständnis, Lesen, schriftsprachliche Fähigkeiten) zu Störungen unterschiedlichen Schweregrades.

Für die Patient:innen bedeutet dies immer eine - teils massive - Einschränkung der Kommunikationsfähigkeit. Aphasie erfordert daher immer eine intensive logopädische Diagnostik und Therapie, bei der nicht nur die individuelle Symptomatik, sondern auch die Persönlichkeit der Patient:innen berücksichtigt wird. Auch Therapieansätze und –ziele werden sehr individuell formuliert, da Herangehensweise und Prognose individuell stark schwanken können. Grundsätzlich ist das Therapieziel eine Verbesserung und bestenfalls Wiederherstellung der sprachlichen Fähigkeiten.


Das Zusammenspiel von Atmung, Stimmgebung und Artikulation ist bei einer Dysarthrie aus dem Gleichgewicht geraten und für Betroffene nicht mehr ohne Weiteres kontrollierbar. Die Steuerung und Ausführung der Sprechbewegungen sind demnach eingeschränkt. Dies kann durch eine beeinträchtigte Beweglichkeit von Zunge, Lippen, Kiefer und Gaumensegel entstehen. Auch Atmung und Stimmklang können auffällig sein und die Aussprache kann oft undeutlich und angestrengt sein bis hin zur Unverständlichkeit.

Die Ursachen hierfür liegen ebenfalls im neurologischen Bereich. Ein weiterer Grund für eine Dysarthrie kann eine Schädigung der peripheren Gesichtsnerven sein. Morbus Parkinson, Schlaganfälle, Multiple Sklerose und Schädel-Hirn-Traumen sind nur einige Erkrankungen, die eine Dysarthrophonie nach sich ziehen können.

Die Erscheinungsformen der Dysarthrie sind verschieden, verlangen jedoch alle nach einer logopädischen Intervention. Durch entsprechendes Training können die Defizite beim Sprechen reduziert und die Kommunikationsfähigkeit verbessert werden.


Bei der Sprechapraxie handelt es sich um eine Programmierungsstörung im sprachlichen Bereich. Es sind also nicht die Funktionen der am Sprechen beteiligten Organe selbst betroffen, sondern eher die Planung und Berechnung der Sprechbewegungen. Je nach Schweregrad kommt es beim Sprechen mehr oder weniger häufig zu entstellten und fehlerhaften Lauten und Worten, stotterartigen Symptomen oder Satzabbrüchen. Liegt eine reine Sprechapraxie vor, so sind das Lesen und Schreiben nicht betroffen.

Häufig tritt eine Sprechapraxie zusammen mit einer Aphasie auf, von der sie manchmal nur schwer abzugrenzen ist. Umso wichtiger ist eine eingehende Diagnostik durch ausgebildete Logopäd:innen.

Die Ursachen der Sprechapraxie gleichen denen der Aphasie und der Dysarthrie: Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumen oder entzündliche Erkrankungen des Gehirns lösen die Störung aus.

Um die Selbstständigkeit und den normalen sozialen Kontakt im Alltag bestmöglich aufrechtzuerhalten beziehungsweise wiederherzustellen, ist eine Sprach- und Sprechtherapie hier sehr wichtig. Es wird sowohl an den Symptomen gearbeitet, als auch beratend zur Seite gestanden, um individuelle Lösungen für die Patient:innen und deren Angehörige zu finden.


Die Ursachen und Erscheinungsformen von Problemen im Bereich der Stimme sind sehr verschieden. Grundsätzlich wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden:

Bei funktionellen Dysphonien liegt keine organische Veränderung vor, stattdessen findet sich die Ursache eher in einer unphysiologischen Sprechweise. Dabei kann beim Sprechvorgang entweder zu viel Anspannung vorliegen (gepresstes Sprechen, harte Stimmeinsätze, angespannte Haltung, Hochatmung) oder eine Unterspannung bestehen (schlaffe Haltung, flache Atmung, behauchte Stimme).

Bei organischen Dysphonien werden durch HNO-Ärzt:innen oder Phoniater:innen Veränderungen an den Stimmlippen diagnostiziert. Das können beispielsweise Wassereinlagerungen, Tumore oder durch ständige Stimmüberlastung oder entzündliche Prozesse bedingte Stimmlippenknötchen (Verdickungen an den Stimmlippenrändern) sein. Heiserkeit bis zur Stimmlosigkeit, ein knarrender Stimmklang, allgemein andauernde Veränderungen der eigenen Stimme und eventuell Schmerzen beim Sprechen sind hier die typischen Beschwerden. Bei hormonellen Dysphonien liegt die Ursache beispielsweise in der Gabe bestimmter Medikamente oder es liegen Defekte im Hormonhaushalt vor (zum Beispiel Fistelstimme durch ausbleibenden Stimmbruch bei jungen Männern). Bei psychogenen Dysphonien gibt es unterschiedliche Erscheinungsbilder; sie können durch psychische Faktoren wie Stress, Müdigkeit etc. bedingt sein.

Im Verlauf der Transition kann es für Transgender oder transidente Personen in den Fokus rücken, die Stimme anzupassen. Neben der eigentlichen Arbeit an der Stimme stehen auch zugehörige Bereiche wie Aussprache, Wortwahl und Sprachmelodie, aber auch ganzkörperliche Aspekte wie Haltung, Mimik und Gestik im Fokus.

Allgemein ist in der Stimmtherapie eine ganzheitliche und individuelle Vorgehensweise essenziell. Über gezielte und einem durchdachten Aufbau folgende Übungen in den Bereichen Atmung, Tonus, Stimmgebung, Artikulation und Person an sich werden unökonomische Gewohnheitsmuster aufgelöst und ein neues Stimmverhalten antrainiert, das dann in den alltäglichen Stimmgebrauch transferiert werden soll. Hierzu ist auch eine Beratung zum Thema Stimmhygiene wichtig, bei welcher die Klient:innen über stimmschädigende Faktoren aufgeklärt werden.

Bei einer funktionellen Dysphonie ist das Ziel in der Regel die vollständige Wiederherstellung der physiologischen Stimme, bei der organischen und hormonell bedingten Dysphonie müssen gegebenenfalls auch kompensatorische Maßnahmen ergriffen werden.


Eine Dysphagie tritt auf, wenn eines oder mehrere der am Schluckakt beteiligten Organe in ihrer Funktion gestört oder beeinträchtigt sind. Hierzu zählen Mundhöhle und Zunge, Rachen, Speiseröhre, Kehlkopf und Mageneingang. Dies kann häufig nach einer Operation mit Beteiligung der oben genannten Bereiche auftreten. Auch neurologische Erkrankungen und psychogene Faktoren können involviert sein.

Die Schluckstörung kann teils starke Schmerzen verursachen und die Nahrungsaufnahme massiv beeinträchtigen, was zu einem hohen Leidensdruck auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene bei betroffenen Menschen führt. Eine gesundheitliche Gefahr stellt zudem die hohe Wahrscheinlichkeit dar, sich zu verschlucken und dabei eventuell Teile der Nahrung zu aspirieren, wodurch diese in die Lunge gelangen und lebensgefährliche Entzündungen verursachen können (Aspirationspneumonie).

In der logopädischen Therapie sollen die intraorale Sensibilität gefördert und die wichtigen Schutzreflexe (Schluckreflex, Würgereflex, Hustenreflex) wieder aufgebaut werden, was durch verschiedene motorische Übungen, Stimulationen und Veränderungen der Nahrungskonsistenz erreicht werden kann. Patient:innen müssen das Schlucken sozusagen „neu erlernen“.


Liegt eine Presbyphagie vor, so ist vor allem die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit problematisch: Flüssigkeit gelangt in die Nase, der Bissen bleibt im Hals stecken, Teile der Nahrung können über die Luftwege in die Lunge gelangen, womit auch hier die Gefahr einer Aspirationspneumonie, also einer durch eingeatmete Fremdkörper verursachten Lungenentzündung, droht. Dass der Hustenreflex im Alter zudem oft schwächer ausgeprägt ist oder auch ganz ausbleiben kann, ist umso problematischer.

Bei der Entstehung einer Presbyphagie kommen meist verschiedene Faktoren zusammen. Hier einige Beispiele für eventuelle Auslöser:

  • Austrocknung der Schleimhäute durch Dehydrierung
  • verminderte Speichelproduktion durch Medikamente und Dehydrierung
  • Nachlassen der intraoralen Sensibilität mit der Folge schwächerer Reflexe und ungezielterer Mundbewegungen
  • Versteifung der Kiefergelenke
  • Nachlassende Muskelkraft (Kaumuskulatur)
  • Verminderte Aktivität der beteiligten Nerven
  • neurologische Erkrankungen (Schlaganfall, Morbus Parkinson, Demenz etc.)
  • Facialisparese (Gesichtslähmung)



Bestehen Anzeichen für eine Presbyphagie, zum Beispiel das Verbleiben von Nahrungsresten im Mund, Verletzungszeichen durch Fehlbisse, unkontrollierter Speichelfluss oder wiederholtes Husten und Räuspern nach dem Schlucken beziehungsweise häufiges Verschlucken, so sollte mit einer Schlucktherapie nicht gewartet werden. Im Rahmen der Therapie finden dann gezielte Übungen zur Verbesserung der Schluckfähigkeit sowie eine Anpassung der Ernährung an die individuellen Fähigkeiten der Patient:innen statt.


Das Legen einer Trachaelkanüle ist notwendig, wenn folgende Umstände vorliegen: Beeinträchtigung des Atemvorgangs, Einengungen im Bereich der Luftröhre, schwere Schluckstörungen.

Das Leben mit einer Trachealkanüle bringt einige Schwierigkeiten mit sich, wie zum Beispiel:

  • Sensibilitätsstörungen durch den fehlenden Reiz der Atemluft und dadurch Einschränkungen beim Sekret-Abtransport und beim Spüren von Fremdkörpern
  • Einschränkung beziehungsweise Ausbleiben von motorischen Reaktionen wie Schlucken, Räuspern und Husten
  • Einschränkung von Geruchs- und Geschmackssinn
  • Sprechunfähigkeit wegen fehlendem Luftstrom zur Stimmgebung
  • Entzündungen, Reizungen, Blutungen, Borkenbildung oder Bildung von überschüssigem Gewebe im Bereich der Luftröhre, starke Schleim- und Sekretbildung

Ein gutes Trachaelkanülenmanagement entscheidet darüber, ob lebensbedrohliche Keimverschleppungen bis hin zu Lungenentzündungen reduziert werden können. Dieses muss immer individuell auf die jeweiligen Patient:innen abgestimmt und mit Angehörigen, Ärzten und Pflegepersonen besprochen werden. Eine regelmäßige und andauernde Betreuung durch logopädisches Fachpersonal ist nicht nur bei Wachkomapatient:innen unabdinglich.


Bei der Laryngektomie handelt es sich um eine Operation, bei welcher der Kehlkopf teilweise oder komplett entfernt wird. Eine Indikation hierfür besteht meist vor allem aufgrund von Tumoren.

Bei der teilweisen Kehlkopfentfernung ist ein Stimmerhalt zum Teil möglich, bei der vollständigen Laryngektomie jedoch nie – den Patient:innen ist unmittelbar nach der Operation zunächst jegliche Möglichkeit genommen, sich verbal auszudrücken. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, das Sprechen wiederzuerlangen, die logopädisch unterstützt werden können:

  • Ösophagus-Stimme: Es handelt sich hierbei um eine Ersatzstimme, die mit einem Ruktus (Rülpsen) vergleichbar ist. Durch Luftaufnahme im oberen Speiseröhrenteil und Wiederabgabe dieser Luft erfolgt eine Tongebung, durch die in Verbindung mit artikulatorischen Mundbewegungen das Sprechen von Wörtern und Sätzen möglich ist. Patient:innen sind in der Lage, selbst und ohne Hilfsmittel Stimme zu erzeugen, jedoch ist diese wenig modulationsfähig und nicht für alle Patient:innen einfach zu erlernen.
  • Luftröhren-Ösophagus-Shunt (Tracheostoma): Zwischen Speiseröhre und Luftröhre wird hier ein Shunt-Ventil mit einer Öffnung nach außen, dem sogenannten Tracheostoma, eingesetzt. Durch das Verschließen mit dem Finger beim Ausatmen wird die Luft durch das Ventil in die Speiseröhre gelenkt, wo ein Speiseröhrenton erzeugt wird, welcher dann gemeinsam mit den artikulatorischen Mundbewegungen zum Sprechen genutzt werden kann. Es gibt auch Ventile, die sich beim Sprechen automatisch schließen und so ein freihändiges Sprechen ermöglichen. Für die Patient:innen fällt mit dem Ventil das anstrengende Erlernen einer kompensatorischen Sprechtechnik weg. Das Tracheostoma bedarf zudem einer besonderen Pflege, andernfalls kann es zu Infektionen und Komplikationen kommen.
  • Elektronische Sprechhilfe: Es handelt sich hierbei um ein kleines Gerät, welches am Hals angesetzt wird und einen Ton erzeugt, der gemeinsam mit artikulatorischen Mundbewegungen das Erzeugen von Sprache möglich macht. Die Lautstärke kann durch einen Regler verstellt werden, der Stimmklang ist jedoch sehr monoton und mechanisch.

Da der Kehlkopf jedoch nicht nur am Sprechakt beteiligt ist, sondern auch an der Atmung, dem Schluckvorgang und der Verschlussfunktion beim Husten etc., ergeben sich auch hier weitere zu beachtende Faktoren, die zunächst einer Umgewöhnung bedürfen und eine logopädische Begleitung, vor allem in der Anfangszeit, erfordern.


Die bei Demenz auftretenden Störungen im sprachlichen Bereich ähneln meist denen der oben bereits erklärten Aphasie und werden daher als primär progrediente Aphasien bezeichnet. Das bedeutet im Wesentlichen, dass sie fortschreitend sind, was durch den ebenfalls fortschreitenden organischen Verfall erklärt ist. Im Anfangsstadium sind hauptsächlich leichte Wortfindungsstörungen und eine eingeschränkte Merkfähigkeit typisch. Im Verlauf verschlechtern sich die sprachlichen Fähigkeiten dann insgesamt zunehmend – es kommt zu Satzabbrüchen, Stammeln und Problemen bei der Artikulation.

In der Therapie werden vor allem die noch vorhandenen Fähigkeiten der Patient:innen gestärkt und gefördert, wodurch das Voranschreiten der Symptomatik verlangsamt werden kann. Viel wichtiger ist es jedoch, Betroffenen so viel Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit, Selbstausdruck und damit Lebensfreude zu erhalten, wie möglich. Dabei muss auch das Umfeld der Patient:innen mit einbezogen werden, da es für Angehörige eine große Herausforderung und oft auch Überforderung bedeutet, mit der Problematik umzugehen.

Bei der Therapie mit demenzkranken Patient:innen kann auf verschiedenste Art und Weise gearbeitet werden, je nach Persönlichkeit und Stand der Person. Es findet nicht in erster Linie eine an chronologisch aufgebaute Übungen und Techniken gekoppelte Therapie statt, sondern eine freie Förderung auf allen Ebenen, bei der eine Therapieeinheit auch mal durch Summen, Singen und Klatschen bestimmt sein kann.

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Ria Siegismund
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